In den letzten Jahren ist die Anzahl der Anbieter gewachsen, die Cloudspeicher anbieten. Die bekannten Player sind hier Dropbox, iCloud und OneDrive.
Sie bieten alle Komfort in der Handhabung und für jedes Gerät eine entsprechende APP an. Bei diesen Diensten ist zwar die Kommunikation zwischen ihrem Endgerät und dem Cloudanbieter verschlüsselt und auch womöglich auf dem Server, jedoch haben nicht nur Sie den Schlüssel zum Entschlüsseln ihrer Daten, sondern auch der Cloud Anbieter. Um die Daten noch einmal besser zu schützen, kann man mit Diensten wie Boxcryptor oder PGP die Daten selbst verschlüsseln und das alleinige Recht behalten, Zugriff auf seine Daten zu erhalten. Aber will man das auch?
Welche Möglichkeiten bieten sich nun einen eigenen Dienst zu hosten, der auf den eigenen Servern dieselbe Arbeit leistet oder ähnliches, wie die großen Systeme? Im letzten Jahr habe ich mir dazu einige System angesehen.
Die Firma Synology bietet sehr erfolgreich NAS Geräte in verschiedenen Ausführungen an. Bei allen Geräten ist ein Dienst an Bord namens Cloudstation. Mit diesem Dienst kann man seine Cloud auch zu Hause umsetzen. Dabei ist zu beachten, dass der Dienst nur dann beim Zugriff Spaß macht, wenn man eine ausreichend schnelle DSL-Verbindung mit entsprechendem Upload hat. Synology bietet für alle Geräte Programme und Apps an.
Wenn die Bandbreite zu Hause zu gering ist oder man lieber seinen Dienst auf einem Server im Rechenzentrum nutzen möchte, gibt es zwei Firmen die Software dafür anbieten. Eine davon ist Teamdrive, die Software ist bis zu einer Speichergröße von 10 GB kostenlos. Bei größeren Datenmengen ist eine Lizenz für den Server und für die Clients nötig. Teamdrive macht einen zu Dropbox ähnlichen Eindruck. Es werden Windows, Linux und MacOS als Server unterstützt. Wie bei den Cloud Anbietern auch gibt es für alle aktuellen Systeme Apps und Computer Programme.
Ein weiterer Software Anbieter, bisher jedoch noch nicht so bekannt, ist Seafile. Seafile bietet eine Community Server Version an, die zwar eingeschränkt ist von den Funktionen im Vergleich zur Proversion, aber auch mit dieser Version kann man schon einiges umsetzen. Die Serversoftware ist für Windows und Linux verfügbar. Auch eine spezielle Raspberry Pi Version ist vorhanden. Es wird aber auf der Webseite als Server Plattform ausdrücklich der Linux Server empfohlen. Auch bei Seafile hat man die Möglichkeit, von Windows, Android, iOS und MacOS auf den Server über Client und Weboberfläche zuzugreifen. Die Installation gestaltet sich anfangs ein wenig mühsamer als bei Teamdrive. Ich teste aktuell Seafile und bin bis jetzt ganz zufrieden damit.
Beide Systeme sind interessant, ich empfehle bei der Serverauswahl sich nach einem Provider umzusehen, der SSD Platten anbietet. Dies bringt von der Geschwindigkeit noch einmal einen Schub.
Auf HowToforge.com findet sich eine Anleitung, wie Seafile in Verbindung einer bestehenden ISPConfig Installation installiert werden kann. Die Anleitung findet sich hier: Link.
Zu guter Letzt kann jeder auch die Möglichkeit nutzen, über seinen bestehenden ISPConfig Server die WebDav Schnittstelle zu benutzen. Ab Windows 8.1 ist ein Webdav Client standardmäßig bei Windows dabei. Aber es gibt auch einige Webdav Clients für die verschiedenen Betriebssysteme. Damit hat man jedoch keine Synchronisation, sondern einfach nur eine Cloudordner Freigabe. Die Synchronisation müsste über ein weiteres Programm auf allen Systemen umgesetzt werden oder der Webdav Client bringt diesen Service gleich mit.